099 Chinese Gybe
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· Wende Als Wende wird ein Manöver beim Segeln bezeichnet. Beim Wenden erfolgt ein Kurswechsel, bei dem das Schiff mit dem Bug durch den Wind geht, das heißt der Wind kommt während des Manövers kurzzeitig von vorne. Im Gegensatz dazu geht das Boot bei einer Halse mit dem Heck durch den Wind. · Halse ( engl.: Gybe) bezeichnet ein Manöver beim Segeln, bei dem ein Schiff mit dem Heck durch den Wind geht und die Segel anschließend auf der anderen Schiffsseite geführt werden. Im Unterschied zum Schiften (Änderung der Segelstellung unter Beibehaltung des Kurses) ist eine Halse immer mit einer Änderung des Kurses verbunden. · Patenthalse (engl.: Chinese Gybe) Als Patenthalse wird eine Halse bezeichnet, die ungewollt und ohne Vorbereitung von Schiff und Mannschaft stattfindet. Dabei schlägt der Großbaum mit hoher Geschwindigkeit von einer Schiffsseite auf die andere, wenn der Wind plötzlich von der Leeseite ins Segel greift. Meistens geht einer Patenthalse ein Fahr- oder Steuerfehler voraus. (Der englische Begriff „Chinese Gybe“ hat nichts mit kolonialer Herablassung gegenüber China zu tun. Chinese Gybe ist einem tatsächlichen Segelbegriff entnommen. Eine Quelle für den Ausdruck "chinesische Halse" ist das „Oxford Companion to Ships & the Sea (1976)“ S.166: „Es wird wegen seiner Verbreitung beim chinesischen Dschunken-Segeln mit seinen leichten Bambuslatten und ohne Ausleger, der den Fuß des Großsegels stabil hält, so genannt.) |